"Nach einer halben Ewigkeit
rief einer der Schiffsjungen „Ari Beach!“ und
zeigte auf eine kleine Insel, die genauso aussah wie die vielen anderen Inseln,
die an ihnen vorübergezogen waren. Einhundert Kilometer südlich von Male im
Indischen Ozean hatten sie ihr Reiseziel erreicht. Alexa sah mit leeren Augen
auf das Fleckchen Erde mit dem Gefühl, dass lediglich ihr Körper hier
angekommen war, während der wichtigste Teil von ihr
noch immer wie gelähmt in
ihrem Behandlungszimmer auf der Massageliege saß.
Der Landesteg führte direkt
zur Angelschule, wo die deutsche Reiseleitung ihre Gäste mit aufgeschlagenen
Kokosnüssen begrüßte. Hardy war erneut mit der Aufsicht über sein Gepäck beschäftigt,
das von den Hotelangestellten mit Schubkarren vom Boot an Land gebracht wurde.
Als er den riesigen schwarzen Hartschalenkoffer erblickte, war er zufrieden und
steuerte auf die Reiseleiterin zu, die Ausschau nach einem „Eckhard Balsun“
hielt.
„Das bin ich, aber Sie
können ruhig Hardy zu mir sagen. Ich hatte ja keine Ahnung, dass es so schöne
Frauen auf der Insel gibt!“
Sie lächelte kühl und fuhr
dann fort, Zimmerschlüssel und Anmeldezettel für die Rezeption zu verteilen. Während
sie warteten, fiel Alexas Blick auf die Französin, die Eckhard am Flughafen in
Male mit seinen Geschichten malträtiert hatte: ein zierliches Persönchen mit
Mandelaugen und kinnlangen dunklen Haaren. Isabel und Alexa waren unter den
ersten, die den Schlüssel für ihren Bungalow erhielten und Alexa stürmte los,
in der Hoffnung, Hardy abhängen zu können. Doch als der Hotelangestellte sie zu
ihrem Haus begleitete, hörten sie ihn rufen: „Welche Nummer habt ihr?“
Sie gaben keine Antwort und
er hob erneut an: „Ich glaube, ihr seid direkt neben mir.“
„Oh nein, bitte nicht“, flüsterte Alexa."aus: "Abgetaucht im Paradies"
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