"Arm in Arm spazierten Leonie und Lukas über den Weihnachtsmarkt am Dom. Schneeflocken schwebten sachte vom Himmel herunter, aus den Buden roch es nach Glühwein und deftigen Speisen. Von der Bühne erklangen Adventslieder, gesungen von einem Kinderchor. Lukas dachte an
die Wüste Saudi Arabiens, an die staubige, trockene Hitze und den Sand, der durch alle Ritzen des Ausländer-Gettos drang, in dem er gewohnt hatte. Obwohl er kein Kirchgänger war, lösten der Anblick und die Nähe des Doms heimatliche Gefühle in ihm aus. Es tat so gut, hier zu sein! Dies war der Ort, an dem er zu Hause war, und nirgendwo sonst. Leonie war die Frau, die an seine Seite gehörte, und keine andere. Die Kontinente, die sich auf seinem inneren Globus merkwürdig verschoben hatten, rutschten an ihre natürlichen Plätze zurück. Nun war seine Welt wieder in Ordnung.
Leonie war dankbar für die Ablenkung vom Lernen. In jeder freien Minute hatte sie sich durch den Sartorius und die Alpmann Schmidt-Skripte gearbeitet, um sich auf die Klausur in Öffentlichem Recht im Januar vorzubereiten. Dabei war es ihr schwergefallen, die Konzentration auf die Paragrafen und Querbezüge innerhalb der Gesetzestexte zu richten, weil sie immer wieder an Lukas denken musste und überwältigt war von dem Glücksgefühl, das der Gedanke an ihn in ihr auslöste. Nun erinnerte sie sich, dass sie noch vor Kurzem alleine durch die Stadt gelaufen war und daran gedacht hatte, wie es wäre, mit ihm eine Familie zu gründen. Viel schneller, als sie erhofft hatte, war das nun erneut in greifbare Nähe gerückt. Liebevoll sah sie zu ihm auf. Er erwiderte ihren Blick mit glänzenden Augen, in deren Blau sich die Adventsbeleuchtung ringsherum spiegelte."https://www.amazon.de/Wind-aus-S%C3%BCdwest-Christine-Rh%C3%B6mer-ebook/dp/B07K6VWBM4/ref=la_B01N9VIFGW_1_2_twi_kin_1?s=books&ie=UTF8&qid=1543483305&sr=1-2
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