Nächste Lesung

Trostpflaster für alle, die an der Lesung zu "Wind aus Südwest" Anfang Mai nicht dabei sein konnten: Anfang Oktober wird
eine weitere Lesung im "Tee de Cologne" stattfinden, einem feinen Teeladen in Köln mit Kulturprogramm. Ich freue mich schon auf die Lesung und eine leckere Tasse Tee!
Die Fortsetzung ist nun fast fertig und für euch gibt´s hier, wenn ihr möchtet, schon mal eine Leseprobe:
" Missmutig blickte Melina Gande auf die Akte Gereon von Treunstein, die ihr Vorgesetzter ihr erneut auf den Schreibtisch gelegt hatte. Sie war das doch alles schon einmal durchgegangen! Als ob sie nun auf Hinweise stoßen würde, nur weil dieser Adelsfuzzi wegen viel gravierender Vergehen geschnappt worden war! Aber der hatte schwere Anwaltsgeschütze aufgefahren und wenn sie nicht bald Beweise hatten, liefen sie Gefahr, dass er nahezu ungeschoren davonkam, da sie ihm nichts nachzuweisen vermochten. Deshalb hatte der Chef ihr noch einmal die Akte auf den Tisch gelegt, damit sie etwas fand, womit man ihn festnageln konnte.
Sie ließ sich auf ihren Bürostuhl fallen, zog sich an den Schreibtisch heran und schlug den Aktendeckel auf. Das arrogante Gesicht des Delinquenten blickte ihr entgegen. Weshalb dringt ein schwerreicher Adelsfuzzi mit taudicken Seilschaft-Connections in eine kleine Postfiliale in einem Kölner Stadtrandviertel ein?! Das ergab keinen Sinn. Es ließ sich auch keine Verbindung zu den Verbrechen herstellen, wegen denen er nun angeklagt war. Melina blätterte weiter in der Akte. Sämtliche Notizen und Einträge stammten von ihr selber. Hatte sie einen Hinweis übersehen? Ein Detail?
Sie las ihre eigenen Aktennotizen noch einmal durch. Gereon von Treunstein hatte im November des vergangenen Jahres versucht, in die Paketaufbewahrung der Postfiliale einzudringen, und war dann von mehreren Angestellten entdeckt und überwältigt worden. Entwendet wurde nichts.
Geistesgegenwärtig hatte sie sich von der Filialleitung eine Liste mit den aufgegebenen Paketen ausdrucken lassen. Noch einmal ging sie die Aufstellung sorgfältig durch. Was wollte er stehlen und warum? Plötzlich blieb ihr Blick an einem Namen hängen. Ein Päckchen der Größe S war von einer Carina Kamerande aufgegeben und nach Namibia verschickt worden. Carina Kamerande. Irgendwie kam ihr dieser Name bekannt vor. Sie kreiste ihn ein und dachte nach, aber ihr Kopfcomputer stellte keine Übereinstimmung her. Also fuhr sie ihren Rechner hoch und gab ihn in die Suchmaske des Präsidiums ein. Im nächsten Moment poppte ein Bild vor ihr auf, von einer ausnehmend hübschen jungen Frau, die von ihrer Mitbewohnerin mit aufgeschnittenen Pulsadern in der Badewanne aufgefunden worden und später im Krankenhaus am hohen Blutverlust verstorben war.
Mit einem Mal erinnerte Melina sich, dass sie zusammen mit Ruthenmöller diese Mitbewohnerin aufgesucht hatte, weil im Blut der jungen Frau ein starkes Sedativum und auf ihrem Rücken frische Striemen und Narben gefunden worden waren. Sie hatten daraufhin verfügt, dass niemand zu ihr auf die Intensivstation gelassen wurde. Es hatte ihr leider nichts mehr genützt. Die Freundin schien völlig überrumpelt zu sein, dass hier kein Selbstmord, sondern möglicherweise eine Fremdeinwirkung vorlag. Aber sie hatte sich auch merkwürdig verhalten. Hatte es etwas zu bedeuten, dass ausgerechnet ein Paket von der jungen Frau dort abgegeben worden war? Melina stutzte und überprüfte die Daten.
Dann lehnte sie sich zurück und pfiff durch die Zähne. Das Päckchen war von einer Toten aufgegeben worden!"

Link zu Teil1: https://www.amazon.de/Wind-aus-S%C3%BCdwest-S%C3%BCnde-V%C3%A4ter-ebook/dp/B07BSQ448F/ref=la_B01N9VIFGW_1_2_twi_kin_1?s=books&ie=UTF8&qid=1532182169&sr=1-2

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